Unsere Bienen
Unsere ersten zwei Völker der Rasse Carnica erhielten wir als "Jung"-Imker im Frühjahr 2019 vom Imkerverein Leinburg und Umgebung e.V., dessen Mitglied wir seit dieser Zeit sind.
Von diesen beiden Völkern als Ausgangsbasis habe ich in jedem Jahr zielgerichtet Ableger gebildet, um unsren heutigen Völkerbestand zu erreichen.
Da meine Augen mittlerweile 57 Jahre alt sind (ich selber bin auch nicht jünger), sind die üblichen Verfahren der Königinnenzucht für mich leider keine Option. Ich bilde Brutableger und lasse die Bienen ihre Königin aus Arbeiterinnenbrut nachschaffen.
Nach Lehrbuchmeinung (dieser möchte ich auch gar nicht widersprechen) sind diese aus Arbeiterinnenbrut nachgeschafften Königinnen grundsätzlich (d.h. in der Regel) von minderer Qualität.
Lösung Nr. 1: Wenn vorhanden, verwende ich zur Ablegerbildung Brutwaben mit bereits ausgebildeten Weiselzellen.
Lösung Nr. 2: Ich selektiere ganze Völker. D. h., schwache Völker werden nicht eingewintert, sondern aufgelöst und auf die verbleibenden, starken Völker verteilt. Das ist nicht sonderlich originell, vielmehr ein Regelverfahren in der Imkerei, und führt in der Konsequenz schließlich auch zu einer Selektion.
Jedenfalls sind unsere Bienen keine Hochleistungsvölker. Dennoch ist es mir gelungen, unseren Bestand an Völkern innerhalb von fünf Jahren von zwei auf vierzehn zu erhöhen und unsere Winterverluste liegen regelmäßig unter 15 %.
Der Honigertrag deckt, wenn ich die Abschreibung der Anfangsinvestitionen vernachlässige, mindestens die laufenden Kosten.
Im Übrigen gibt es immer an jedem Standort genau ein stechlustiges Volk. Ich habe gehört bzw. gelesen, das sei auch anderswo so.
Fazit: Solides Mittelmaß, also fast einigermaßen gut. Augenscheinlich auch sehr gesund.
Das klingt nicht euphorisch, was zählt, ist:
Wir haben Freude am Umgang und der Arbeit mit den Bienen, sind beeindruckt oder überrascht, gelegentlich auch verärgert, in jedem Fall fasziniert von ihren Verhaltensweisen.
Wir freuen uns jedes Jahr auf die Honigernte, viel mehr aber noch auf das Wiedererwachen der Völker im zeitigen Frühjahr bzw. ausgehendem Winter, dieses Sausen und Brausen, berstend vor Leben und flirrend wie Sommerhitze - optimistisch und lebensbejahend!
Unser Ablegerstand in Fischbach - hier wachsen unsere Jungvölker heran:
