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So entstand unsere ImkereiUnser Initiationserlebnis hatten wir im FrühJahr 2008 - ein Schwarm. Wir hatten so etwas vorher noch nie gesehen - plötzlich war der Himmel schwarz!Wir verzogen uns zunächst ins Vorzelt unseres Wohnwagens und schauten von dort aus dem Treiben zu. Es dauerte ungefähr eine halbe Stunde, bis alle (zwanzigtausend?) Bienen durch das kleine Loch in die leere Beute eingezogen waren, die auf dem Grundstück stand, wo wir unseren Wohnwagen abgestellt hatten.
Seitdem wusste ich, dass wir einmal Bienen haben würden. Es hat dann doch einige Jahre gedauert. Meine Frau schaffte einfach Tatsachen, indem sie mir zu Weihnachten 2018 - wir wohnten schon seit neun Jahren in Nürnberg-Brunn - ein Imkerset, bestehend aus einer Beute samt Rähmchen, einem Stockmeißel, einem Smoker sowie einer Imkerbluse mit Schleierhut, schenkte.
Bald wurde mir klar, dass es schwierig werden würde, ein Bienenvolk auf Dadant-Blatt-Waben zu beschaffen, und ich baute mir selbst eine Beute in dem in unserer Region verbreiteten Zandermaß.
Mein zweites Volk - ebenfalls auf Zander - dann wenig später als Ableger von der Belegstelle des Vereins. Ich imkerte also mit zwei verschiedenen Betriebsweisen und zwei verschiedenen Standmaßen, mit geteiltem Brutraum auf Zander und ungeteiltem sowie angepasstem Brutraum auf Dadant Blatt.
Schon im nächsten Frühjahr wurde mir klar, dass mir die zwanzig Waben im geteilten Zanderbrutraum zu unübersichtlich sind und ich lieber mit maximal sieben Waben im angepassten Brutraum imkere.
Von dieser Zeit an vermehre ich meine Völker ausschließlig auf ZaDant-Waben.
Auch die Dadant-Blatt-Beute habe ich mittlerweile modifiziert, indem ich die Trägerfalze weiter ausfräste und den Bee Space vorne und hinten durch Aufbringen von Sperrholz an den Beuten-Innenseiten verringerte, wodurch ich eine fast einigermaßen gute ZaDant-Brutraumzarge erhielt. Meine Beuten baue ich schon lange nicht mehr selbst. Mittlerweile imkere ich mit vierzehn Völkern in ZaDant-Bruträumen mit Zander-Ganzzargen als Honigraum. Meine Frau und meine jüngste Tochter helfen mir regelmäßig beim Schleudern und beim Honigverkauf.
Sechs Wirtschaftsvölker in unserem Garten in Nürnberg-Brunn
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Meine BetriebsweiseDie Überschrift ist übrigens geklaut von Bruder Adams gleichnamigem Buch.Der angepasste BrutraumDas Imkern mit dem angepassten Brutraum ist eine von mehreren möglichen Betriebsweisen in der Imkerei. Sie hat wie alle anderen Betriebsweisen ihre Vor- und Nachteile.
Das Grundprinzip besteht darin, dem - nicht geteilten - Brutraum genau soviel Waben zu geben, wie die Königin in der Lage ist, vollständig zu bestiften. Zur Begrenzung wird seitlich ein Schied und nach oben ein Absperrgitter eingesetzt. Üblicherweise verwendet man dafür im Brutraum Rähmchen, welche ungefähr dem von Ferdinand Gerstung (bzw. in den USA Charles Dadant) ermittelten Idealmaß entsprechen und sich von den Rähmchen im Honigraum unterscheiden. Das wären von den heute noch verwendeten Rähmchenmaßen z. B. Dadant, Dadant Blatt, ZaDant, etwas entlegener 1,5 Zander (eigentlich bereits zu groß) und 1,5 DNM (eigentlich zu klein).
Grundsätzlich ist es auch möglich (und wird auch praktiziert), den angepassten Brutraum in Beutensystemen mit einheitlichem Rähmchenmaß umzusetzen, wie z.B. in Deutschland Zander, international verbreitet Langstroth, man benötigt dann mehr Waben, um die gleiche Brutfläche zu erreichen.
Das Ergebnis sind im Idealfall relativ lückenlos bebrütetete Waben im Brutraum sowie eine Einlagerung des Honigs ausschließlich oberhalb des Absperrgitters im Honigraum.
Für diese Betriebsweise lassen sich, wie für andere Betriebsweisen auch, belegbare wie auch nicht belegbare, jedenfalls oft sehr fundamentöse Argumente finden. Nachfolgend eine Darstellung der Vor- und Nachteile gegenüber der verbreiteten Betriebsweise mit geteiltem Brutraum und gleichem Rähmchenmaß in Brut- und Honigraum:
Vorteile
Nachteile HonigräumeHonigwaben kann man ca. fünf Jahre lang verwenden, also müssen jährlich ca. 20 % der Waben erneuert werden. Das ist so wenig, dass ich diese Arbeit getrost meinen Bienen überlassen kann, ohne fürchten zu müssen, dass sich diese überarbeiten oder der Honigertrag sinkt.20 % der Honigwaben schmelze ich jedes Jahr aus und verteile die leeren Rähmchen auf die zweiten Honigräume. Die ersten Honigräume erhalten immer ausgebaute Waben. In fünf Jahren habe ich dann ausschließlich Naturwabenbau in den Honigräumen. Das ist zumindest meine Vorstellung und ich werde es ab sofort ausprobieren. Auf den Gedanken kam ich, weil ich es dieses Jahr versäumt habe, rechtzeitig Mittelwände für die neu beschafften Honigräume zu ordern. VölkervermehrungHeute nicht mehr...
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